Zwischen Theorie und Praxis: Welche Chancen das berufsbegleitende Masterstudium zum/zur Wirtschaftsprüfer*in bietet
Theorie und Praxis miteinander zu verbinden, zahlt sich bei der Ausbildung meistens aus. So ist es auch beim berufsbegleitenden Masterstudium zum/zur Wirtschaftsprüfer*in. Der in Paragraph 8a der Wirtschaftsprüferordnung (WPO) geregelte Ausbildungsweg bietet viele Vorteile, verlangt den Kandidat*innen aber auch einiges ab. In diesem Beitrag beschreibt Arman Hewadmal, wie er seine Ausbildungszeit erlebt und welche Aspekte ihn besonders geprägt haben. Im anschließenden Interview erläutert Heiko Wittig, Partner bei Mazars, warum er das berufsbegleitende Studium unterstützt und welche Chancen sich hierdurch für die Absolvent*innen und Wirtschaftsprüfungsgesellschaften ergeben.
Arman Hewadmal absolviert das berufsbegleitende Masterstudium zum Wirtschaftsprüfer bei Mazars. Hier schildert er, was ihn zur Wirtschaftsprüfung geführt hat und wie er den Wechsel zwischen Theorie und Praxis erlebt und erlebt hat:
Nach dem Abschluss des Bachelors war mir klar, dass ich noch ein Masterstudium absolvieren möchte. Um erst einmal herauszufinden, was mich interessieren könnte, habe ich zunächst ein Praktikum in der Wirtschaftsprüfung absolviert. Aus meiner Sicht ist die Wirtschaftsprüfung eine gute Anlaufstelle, da man hier unterschiedliche Unternehmen und Branchen von innen kennenlernt. Ich habe recht schnell Gefallen an dem Praktikum gefunden, da die Tätigkeit abwechslungsreich ist und ich auch als Praktikant schon früh Verantwortung übernehmen durfte. Ich konnte Gespräche mit Führungskräften des Mandanten führen und Prüfungen in verschiedenen Bereichen vornehmen, was zu einer steilen Lernkurve führt. Ich konnte mir daher vorstellen, in dieser Branche mein Berufsleben zu starten.
Als ich dann von der Möglichkeit erfuhr, dass man ein berufsbegleitendes Masterstudium absolvieren kann, welches auf die Wirtschaftsprüfung zugeschnitten ist, war mein Interesse geweckt. Hierbei werden die theoretischen Inhalte vermittelt, die man für das Wirtschaftsprüferexamen benötigt und die man in der anschließenden Praxisphase direkt anwenden kann. Die praktische Tätigkeit fällt in die sogenannte Busy Season – in dieser intensiven Zeit sammelt man bereits Berufserfahrung, die für die Bestellung zum Wirtschaftsprüfer notwendig ist. Für das Studium wird man bezahlt freigestellt und kann sich in dieser Phase somit voll auf die theoretische Ausbildung konzentrieren.
Wechsel zwischen Uni und Job: Die Herausforderungen immer souveräner meistern
Ein großer Pluspunkt ist aus meiner Sicht, dass man mit dem Abschluss des Studiums Prüfungsinhalte auf das Wirtschaftsprüferexamen angerechnet bekommt. Der betriebswirtschaftliche und der juristische Teil entfallen, sodass „nur“ noch die Module „Prüfungswesen“ und „Steuerrecht“ abzulegen sind. Das Studium vermittelt die für die Praxis relevanten Inhalte, und gleichzeitig wird der erforderliche Zeitaufwand für das Examen entzerrt. Wenn ich aus dem Studium zurück in die Praxis gegangen bin, hat sich bei mir immer wieder das Gefühl eingestellt, die Herausforderungen im Job jetzt noch souveräner meistern zu können. Das lag daran, dass ich ein tieferes Verständnis für die Materie gewonnen hatte und so noch eigenständiger arbeiten konnte. Auf der anderen Seite fiel es mir während des Studiums zunehmend leichter, theoretische Sachverhalte zu verstehen, da man diese teilweise mit eigenen Beispielen aus der Praxis verknüpfen konnte. Diese Synergieeffekte machen beide Bereiche – Theorie und Praxis – noch interessanter.
Nichtsdestotrotz war es zwischenzeitlich eine sehr anstrengende Zeit. Kommt man aus der zehrenden Busy Season, bleibt mit Vorlesungsbeginn nur wenig Zeit zum Verschnaufen, denn man muss sich dort gut organisieren und von Beginn an kontinuierlich den Lernstoff nacharbeiten. Die Klausurphasen sind ziemlich fordernd und im Vergleich zu einem Vollzeitstudium recht zügig nach der vorlesungsfreien Zeit terminiert. Freizeit war in diesen Jahren insgesamt knapp. Daher ist es umso wichtiger, sich Ruhephasen einzuplanen, um das hohe Pensum auch bis zum Schluss durchhalten zu können.
Wie sich Ziele nach und nach herauskristallisieren
Im Rahmen des Masterstudiums haben sich Schritt für Schritt weitere Ziele für die nächsten Jahre ergeben. Zunächst war es erforderlich, die Masterklausuren zu bestehen. Währenddessen hat sich für mich herauskristallisiert, dass ich danach das Steuerberaterexamen ablegen möchte. Abschließend strebe ich nun auch noch das Wirtschaftsprüferexamen an.
Rückblickend betrachtet war es für mich die richtige Entscheidung, das berufsbegleitende Masterstudium mit Mazars zu machen: Es werden interessante Inhalte vermittelt, man sammelt schon während des Studiums Berufserfahrung und kann mit einem soliden Fundament in die Vorbereitung sowohl für das Steuerberater- als auch Wirtschaftsprüferexamen starten. Nach Abschluss des Masters hatte ich das Gefühl, dass der Titel des Wirtschaftsprüfers für mich in greifbare Nähe gerückt ist.
Interview mit Heiko Wittig, Partner bei Mazars:
„Investitionen in die Ausbildung unserer Mitarbeiter*innen sind Investitionen in die Qualität unserer Arbeit.“
Mazars bietet Mitarbeiter*innen das berufsbegleitende Masterstudium zum/zur Wirtschaftsprüfer*in an – welche Ziele verfolgt das Unternehmen damit?
Heiko Wittig: Um eine hohe Prüfungsqualität sicherzustellen und auch als Recruiting-Instrument liegt uns Aus- und Fortbildung bei Mazars schon immer am Herzen. Nur durch eine gute Qualität können wir unsere Mandant*innen dauerhaft von uns überzeugen und unseren langfristigen Wachstumspfad erfolgreich fortsetzen. Deshalb investieren wir in unsere fachlichen sowie überfachlichen Aus- und Fortbildungsangebote, in unsere Mitarbeiter*innen und somit auch in die Qualität unserer Dienstleistungen.
Was ist das Besondere an diesem Studium?
Ein berufsbegleitendes Masterstudium ist eine Möglichkeit auf dem Weg zum Wirtschaftsprüfertitel, die von Mazars gefördert wird. Mit dieser qualitativ hochwertigen Ausbildung können Interessierte aufbauend auf einem abgeschlossenen Bachelorstudium ein breiteres Spektrum an weiteren Fähigkeiten erwerben und ihre Karriereaussichten verbessern. Es kombiniert Arbeit und Studium und bietet ein hohes Maß an Flexibilität, da man verschiedene Abschlüsse erwerben kann. Die Arbeit in Teilzeit ermöglicht eine gute Work-Life-Balance und die volle Konzentration auf das Studium während der Freistellungsphase. Gleichzeitig bietet es ein höheres Maß an finanzieller Unabhängigkeit, als wenn man „nur“ studiert. Durch die hohe Qualität der Ausbildung können angehende Wirtschaftsprüfer*innen zudem ihr Berufsexamen zeitlich verkürzen und die Aussicht auf einen Prüfungserfolg steigern. Mit dem bestandenen Wirtschaftsprüferexamen eröffnen sich dann viele weitere Karrieremöglichkeiten.
Welche fachlichen Vorteile bietet das Studium parallel zum Job konkret?
Im Rahmen des intensiven Training on the Job vertiefen unsere Mitarbeiter*innen ihre theoretischen Fachkenntnisse und können diese auch gleich in der Praxis anwenden. Unser Mentorensystem ermöglicht die gezielte Weiterbildung in relevanten Bereichen. Die Mentor*innen begleiten die studierenden Mitarbeiter*innen und helfen ihnen, die richtigen Ziele für ihre Weiterqualifikation zu setzen. Fundierte Fachkenntnisse und relevante Berufserfahrung sind die wesentlichsten Elemente, um die eigene Karriere voranzutreiben. Somit erhöht ein gutes Schulungs- und Fortbildungsangebot nicht nur die Motivation der Mitarbeiter*innen, sondern über die daraus resultierende Attraktivität als Arbeitgeber auch gleichzeitig die Wettbewerbsfähigkeit der Firma.
Wenn Qualifikationen so wichtig für die Motivation der Mitarbeiter*innen und die Arbeitgebermarke sind – welche Förderungen bietet Mazars neben dem berufsbegleitenden Studium?
Über die internen Regelschulungen hinaus fördern wir bei Mazars schon immer die Kolleg*innen, die ein einschlägiges Berufsexamen anstreben – sei es zum/zur Steuerberater*in, Wirtschaftsprüfer*in, Certified Public Accountant oder Certified Information Systems Auditor. Diese Berufsexamen stellen für viele Kandidat*innen oft eine Hürde auf ihrem Karriereweg dar. Wir unterstützen unsere Mitarbeiter*innen, diese zu überwinden. Die Förderung umfasst neben der notwendigen Freistellung für die Vorbereitung auf ein Berufsexamen auch ein finanzielles Budget, da die Kosten einer solchen Fortbildung nicht unerheblich sind.
Vielen Dank für das Gespräch, Herr Wittig.
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